Managed Service Provider: Personaldienstleistung aus einer Hand
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Niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen, kaum Kündigungsschutz: Zeitarbeit hat in Deutschland ein schlechtes Image. Viele Arbeitnehmer haben Vorurteile und schließen sie von vornherein aus. Dabei basiert ihre Voreingenommenheit häufig auf Unwissenheit. Zeit also, um mit den hartnäckigsten Vorurteilen einmal aufzuräumen.
Knapp eine Millionen Zeitarbeitnehmer gab es 2018 durchschnittlich in Deutschland. Dies macht nur einen Anteil von rund drei Prozent aller Beschäftigten aus. Warum ist ihr Ruf aber so schlecht? Ein Grund, fast jeder kennt die Schauergeschichte der Zeitarbeit: Hungerlöhne, die mit Hartz IV aufgestockt werden müssen, schlechte Arbeitsbedingungen, Pseudo-Tarifverträge, Konzerne, die ihr Stammpersonal durch billigere Leiharbeiter ersetzen. Viele kennen sie nur vom Hörensagen. Selbst haben sie oftmals keine Erfahrungen mit Zeitarbeit gesammelt. Im Grunde ist Zeitarbeit nichts Neues und hat schon lange seine Daseinsberechtigung. Trotzdem wird gerne als Indikator vorgeschoben, der Arbeitsmarkt hätte sich negativ verändert. Mit Blick auf die Zeitarbeiter stimmt das so nicht. Denn Zeitarbeiter kommen gerade in den Firmen zum Einsatz, die einen Aufschwung verzeichnen. Dadurch sind diese flexibel und können nach Bedarf planen, Ressourcen gezielt einsetzen und so wachsen. Damit trägt Zeitarbeit zur Sicherung der Stammbelegschaft bei. Zugleich sucht ein wachsendes Unternehmen wiederum mehr Mitarbeiter.
Ein Vorurteil, dass sich am hartnäckigsten hält ist, dass Zeitarbeitnehmer weit weniger verdienen als die Stammbelegschaft des Unternehmens. Oft ist hier sogar von Ausbeutung und moderner Sklaverei die Rede.
Ein weiteres, häufiges Vorurteil ist, dass Zeitarbeitnehmer unter schlechten Bedingungen arbeiten müssen – oder zumindest unter schlechteren als die direkt beim Unternehmen angestellten Mitarbeiter. Dabei ist das das Arbeitsverhältnis eines Zeitarbeitnehmers in Deutschland ganz klar geregelt.
Um sicherzustellen, dass man bei einer seriösen Arbeitnehmerüberlassung landet, sollte man vorab prüfen, ob diese nach Tarif bezahlt. Zudem gilt: Für gut ausgebildete Personen bietet sich eine hohe Chance auf Übernahme.
Das Einzige, was sich von Zeit zu Zeit ändert, ist das Unternehmen, bei dem ein Zeitarbeitnehmer eingesetzt wird. Für Gehaltszahlungen, Vertragsverhandlungen oder auch Fortbildungen ist aber immer das Zeitarbeitsunternehmen zuständig.
Oft zu hören ist auch, dass Zeitarbeitnehmer keine Rechte haben. Auch das ist nicht richtig. Zwar schließt der Mitarbeiter mit dem Unternehmen, das ihn einsetzt, keinen Vertrag, dafür aber mit dem Personaldienstleister. Damit haben Zeitarbeitnehmer ähnliche Rechte wie die Stammbelegschaft.
Klar gibt es auch in der Zeitarbeit schwarze Schafe, wie überall. Ihr schlechtes Image ist aber unbegründet. Studien zufolge handelt es sich zudem bei rund der Hälfte der Stellen, die über Zeitarbeit vergeben werden, um zusätzliche Stellen. Das bedeutet, dass es ohne Zeitarbeit zwar mehr Festanstellungen geben würde, allerdings auch mehrere Hunderttausende, die ganz ohne Arbeit dastünden.
Mit Zeitarbeit bekommen Arbeitgeber und -nehmer außerdem die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen. Der Vorteil: Im Vergleich zu einer regulären Anstellung kann bei Problemen gemeinsam mit der Zeitarbeitsfirma nach einer Lösung gesucht werden, falls es doch nicht passen sollte, ohne dass man ohne Job dasteht. Auch besteht die Chance, von einem großen Unternehmen übernommen zu werden, bei dem eine Bewerbung sonst womöglich in einem großen Stapel an Zuschriften untergegangen wäre. Zeitarbeit kann sich daher durchaus lohnen – sowohl für das Unternehmen als auch für den Zeitarbeitnehmer.